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  • AutorenbildNadine Spycher

Experiment "Einmal alles durchprobieren": Wie lange gibt mein Kleiderschrank Kleider her?

Anfang letztes Jahrs, als wir unseren neuen Kleiderschrank in Betrieb nahmen, kam mir die Idee für folgendes Experiment: Wie viele Tage könnte ich mich einkleiden - wenn ich jedes Kleidungsstück nur einmal anziehen würde - bis mein Schrank leer wäre? Gefühlt könnte ich wohl mehrere Wochen, wenn nicht sogar Monate auskommen ohne zu waschen und indem ich jedes Kleidungsstück nur einmal trage. Warum mir diese Idee kam? Erstens, weil ich beim Einräumen in unseren neuen Kleiderschrank das Gefühl hatte, trotz schon mehrmaligem Ausmisten, immer noch viel zu viele Kleider zu haben und zweitens, um mein Bewusstsein für den Kleiderkonsum noch mehr zu stärken.

Als ich einer Freundin von meiner Idee erzählte, war sie sofort Feuer und Flamme. Sie wollte sofort damit starten (ich selbst starte das Projekt dieses Jahr wenn ich hoffentlich wieder in meine Vor-der-Schwangerschaft-Kleider passe :-p).

Also hockten wir zusammen und stellten ein paar simple "Regeln" für dieses Experiment auf:

  • Jedes Kleidungsstück darf nur einmal getragen werden.

  • Ausgenommen sind Kleider die total anti-Saison sind, Sportklamotten und Unterwäsche - diese werden “ausgeklammert”.

  • Jedes Outfit wird fotografiert (später mehr dazu).

Was sich meine Freundin aus dem Experiment erhoffte? "Mein Ziel ist es, erstens neue Outfits auszuprobieren und mich in meine Outfits neu zu verlieben, zweitens um auszumisten und drittens um einfach mal alles zu tragen - ohne Ausrede."

Das Zwischenfazit meiner Freundin nach drei Wochen:

Die erste Woche des Experiments fiel meiner Freundin sehr leicht. Sie war voller Motivation, nicht zuletzt auch, weil die Auswahl in ihrem Kleiderschrank noch riesig war. In der zweiten Woche liess die Motivation leicht nach, da sie gemerkt hat, dass sie ihre 3-4 Lieblingsoutfits bereits in der ersten Woche "verbraten" hatte und nun etwas ideenlos war. Seit Beginn des Experiments hat sie sich neuerdings immer bereits am Vorabend das Outfit für den nächsten Tag bereitgelegt. Das hat sie als sehr wertvoll, zeit- und stresssparend empfunden.

Ihr Eindruck nach drei Wochen war, dass sie erst ca. 20% all ihrer Kleidung getragen hatte und das Gefühl, viel zu viele Kleider zu haben hat sich verstärkt.

Meine Freundin hat alle Kleidungsstücke, welche sie bereits anhatte, nach Gebrauch/nach dem Waschen wieder in ihrem Schrank verstaut - allerdings getrennt von denjenigen, welche sie noch nicht getragen hat. Diese "Unordnung" störte sie zunehmend, war ja aber zum Glück ein endlicher Zustand.

Während des Experiments hat sie sich intensiver mit dem Thema "Capsule Wardrobe" auseinandergesetzt und ist ein richtiger Fan davon geworden. Mal schauen, vielleicht ist das ihr nächstes Projekt?

Grösste Überraschung der ersten Wochen: Das Bewusstsein "viel von etwas zu haben" greift auch auf andere Bereiche über.

Nach 40 Tagen ist meine Freundin noch immer vom Experiment überzeugt und findet es "cool". Sie hat viele Kleidungsstücke wieder neu kennen- oder mehr schätzen gelernt. Ihr Kleiderschrank "does spark joy" wie Marie Kondo sagen würde. Noch immer spart sie viel Zeit am Morgen mit Raussuchen und Überlegen, was sie heute wohl anziehen könnte...


Tag 60, es ist geschafft! Der Kleiderschrank ist "leer", alle Kleidungsstücke sind einmal getragen worden. Meine Freundin müsste also min. zwei Monate lang nicht Waschen und hätte immer noch was zum Anziehen (wenn wir davon ausgehen, dass viele Kleidungsstücke ja mehr als einen Tag getragen werden könnten).

Ihre Erwartungen an das Experiment sind teilweise erfüllt (neue Kombinationen) bis total erfüllt worden (neu in die eigenen Kleider verlieben). Und sie hätte eigentlich gedacht, dass sie weniger als 60 Tage lang brauchen würde. Am Ende hat sie sechs Kleidungsstücken "Danke & Adiö" gesagt. Und: Sie hat eine riesen Freude an all den Outfit-Fotos. So hat sie ein persönliches Album falls sie mal nicht weiss, was sie anziehen soll ;-).

Ob sie das Experiment wiederholen oder weiterempfehlen würde?

"Sofort! Ich überlege sogar, ob ich nochmals von vorne beginnen soll und dieses Mal alles anders kombiniere oder ob ich Mini-Challenges einführen soll (Capsule Warderobes einführen, alle Jeans in eine bestimmte Reihenfolge bringen und dann täglich wechseln etc.)."


An dieser Stelle ein GROSSES DANKESCHÖN an meine liebe Freundin, dass sie sich dem Experiment hingegeben hat! Mal schauen, wie das bei mir werden wird... Ich werde auf jeden Fall berichten!


Herzlichst

eure nad-in

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